Vor Kurzem informierten wir Sie über das GHG („Green House Gas“) Protocol und darüber, was GHG Emissionen für Sie als Unternehmer:in bedeuten.
Und wie können Sie beginnen relevante Daten zu Ihrem ökologischen Fußabdruck zu sammeln?
Für den ökologischen Fußabdruck ist es wichtig, interne und externe Daten zu sammeln und anhand eines strategischen und methodologischen Konzeptes zu analysieren und zu dokumentieren. So sind externe Interessensgruppen zu berücksichtigen (z.B. für die Berechnung von Emissionen für Geschäftsreisen oder aber baurechtliche Expert:innen, wenn es um die Bewertung von verwendetem Baumaterial geht, etc.
Interne Quellen sind vor allem Einkaufsabteilungen, um die relevanten Daten für die Wertschöpfungsketten identifizieren zu können, jedoch auch Prozessmanager:innen und ganz herunter gebrochen wird eine Prozessanalyse der relevanten unternehmerischen Prozesse notwendig sein, um den Status Quo zu erheben und Zielwerte festlegen zu können. Hier gilt es nicht das Rad neu zu erfinden, sondern auf den bestehenden Prozessen und Outputs aufzubauen und diese im ersten Schritt aus GHG Protocol Perspektive zu evaluieren und zu bewerten.
Viele Daten sind in Ihrem Unternehmen wahrscheinlich schon verfügbar, jedoch ist vielleicht noch kein automatisierter Prozess zu deren Messung implementiert. Den Überblick und die Priorisierung gilt es in einem strategischen ESG Konzept sichtbar und den Entscheidungsträger:innen auch bewusst zu machen, dies kann je nach Industrie/Branche und Komplexität, Anzahl der Standorte und länderübergreifenden Beteiligungen ein anspruchsvolles Unterfangen sein. Wichtig ist hierbei stets dort zu beginnen, was bereits verfügbar ist – so sind Transportdaten oft vorhanden, werden jedoch nicht nach GHG Protocol Schema erfasst. In einem ersten Schritt können hier dokumentierte Formeln und Hypothesen zur Errechnung von Schätzungen herangezogen werden. Die Dokumentation ist zwecks Wiederholbarkeit und Rückverfolgung ein integraler Bestandteil dieses Schrittes. Die Erhebung von Primärdaten ermöglicht Ihrem Unternehmen bessere und akkurate Berechnungen aufzustellen. So sind z.B. gefahrene Kilometer und verbrauchter Spritkonsum primäre Daten aus denen die GHG Emissionen errechnet werden können. Hat man diese Datenpunkte nicht zur Verfügung kann auf Basis von Sekundärdaten mittels Errechnung der Autotype und gefahrenen Kilometer eine Formel aufgestellt werden, um den ökologischen Fußabdruck zu errechnen.
Für die relevanten Prozesse gilt es, die GHG Emissionen zu errechnen und zu bewerten. Für den Fall, dass Ihr Unternehmen die notwendigen Daten nicht verfügbar hat, könnte dieser GHG Analyseprozess dazu führen, dass entschieden wird was und welche Daten gemessen werden müssen und welche Veränderungen Ihre Organisation durchführen muss, um ein System zur Erfassung der relevanten Daten für die folgenden Jahre zu ermöglichen.
Welche Herausforderungen kommen auf Ihr Unternehmen zu?
Der erste Schritt und die erstmalige Durchführung und Transformation in ein ESG Rahmenwerk mag überwältigend erscheinen. Bei genauerem Hinschauen und schrittweisem Vorgang ist es jedoch eine wunderbare Möglichkeit sich und sein Unternehmen neu aufzustellen, zu positionieren und vor allem zukunftsfähig zu machen. Die Berechnung der GHG Emissionen, ins Besondere des Scope 3 kann jedoch ein scheinbar unüberwindbares Hindernis in Punkto Komplexität und Tiefe darstellen. Für ein Dienstleistungsunternehmen kann in etwa allein schon die Unterschiedlichkeit von Bürogebäuden und der Grad der Datenerfassung eine Herausforderung sein. Wasserverbrauch, Abfallsystem, Kreislaufwirtschaft, Klimaanlagen, etc. müssen hierbei berücksichtigt werden. Jedes Treibhausgas hat auch ein unterschiedliches Potential die Erde zu erwärmen (so-genanntes „Global Warming Potential“ – kurz GWP) und wird in CO₂ umgerechnet, um Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Besonders schädliche Gase befinden sich etwa in Klimaanlagen, Kühleinheiten und Pumpen, auch diese müssen berücksichtigt werden.
Für die Berichterstattung ist es auch notwendig eine Vergleichsperiode festzulegen. Insofern ist die Definition eines Vergleichszeitraums als „base line“ notwendig. Hier empfiehlt sich in etwa ein Quartal oder ein Berichtsjahr als Basis. Des Weiteren ist die Verfügbarkeit von Systemen in Ihrer Organisation ein relevantes Kriterium. In Punkto auf Daten ist auch die Robustheit und Korrektheit der Daten zu analysieren, um Datenqualität sicherzustellen.
Gerne beraten wir Sie dazu (info@artus.at).