Wie das Magazin „DER SPIEGEL“ in seiner Ausgabe 24/2023 berichtet, ermittelt die Finanzbehörde des deutschen Bundeslandes NRW gegen Nutzer von Kryptoplattformen. Soweit so unspektakulär, da es auch in Österreich nicht ungewöhnlich ist, dass Behörden ermitteln und ggf. Schwerpunkte in bestimmten Branchen setzen, bspw. Bau, etc. – nun eben im Bereich Krypto. Spannend wird es nun, da im konkreten Fall lt. „DER SPIEGEL“ die Finanzbehörden von Nordrhein-Westfalen Daten einer entsprechenden Krypto-Plattform auswerten.
Naturgemäß geht es um potentielle Steuerhinterziehung: es geht um eine potenzielle Schadenssumme in zweistelliger Millionenhöhe. Hintergrund ist eine Aktion der nordrhein-westfälischen Finanzverwaltung. In einem langwierigen juristischen Verfahren erstritten die Beamten die Daten Tausender Kunden aus ganz Deutschland, die über die Plattform mit Kryptowährungen gehandelt hatten.
Ein Abgleich mit den jeweiligen Steuererklärungen soll nun zeigen, ob die Nutzer etwaige Gewinne korrekt versteuert haben. Die Fahnder aus NRW haben ihr Datenpaket inzwischen mit anderen Bundesländern geteilt. Beim Handel mit Kryptowährungen habe man es mit einem »erheblichen Dunkelfeld« zu tun, sagt NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU). Die Beteiligten sollten wissen, »dass sie auf Dauer nicht anonym bleiben und sich die Methoden der Steuerfahndung stetig weiterentwickeln«. Wer Gewinne bislang nicht angegeben hat, kann beim Finanzamt eine Selbstanzeige stellen und straffrei davonkommen.
Inwieweit auch Daten von österreichischen Anlegern an die deutsche Behörde weitergegeben wurden ist bislang nicht bekannt. Falls ja, wäre es wohl denkbar, dass bspw. im Zuge einer grenzüberschreitenden Amtshilfe die Daten auch an die österreichischen Behörden weitergegeben werden. Jedenfalls ist aus steuerlicher Sicht im Hinblick der weiter voranschreitender Reglementierung (auch im Bereich der Steuern!) Anlegern dringend zu empfehlen, sich zu überlegen, ob für die Vergangenheit ggf ein (steuerliches) Risiko besteht. Falls ja, wie möchte man damit umgehen?
Gerne stehen wir für eine Risikobeurteilung sowie ggf einer daraus resultierenden Sanierung der Vergangenheit zur Verfügung (info@artus.at).