ESG Business investment strategy on new green economy. Environment social governance in real estate.
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Die ESG-Revolution in der Immobilienbranche

ESG (Environmental, Social und Governance), Immobilien
date icon 18. Oktober 2024

Wie neue Standards die Zukunft des nachhaltigen Bauens und Investierens gestalten – von der Herausforderung zur Chance

In einer Welt, in der Nachhaltigkeit zur Notwendigkeit geworden ist, erlebt die Immobilienbranche eine tiefgreifende Transformation. Seit 2021 verändern ESG-Regulierungen grundlegend die Art und Weise, wie wir bauen, renovieren und investieren. Doch was bedeutet das konkret für Bauunternehmen, Immobilienentwickler und Investoren?

1. Der regulatorische Rahmen und Marktentwicklung

Die EU-Taxonomie und die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) bilden nur die Spitze des Eisbergs. Diese Regelwerke werden schrittweise eingeführt und betreffen zunächst große Unternehmen, doch der Dominoeffekt wird bald auch kleinere Akteure erfassen.

Seit 2021 müssen Neubauten laut EU-Taxonomie strenge Energieeffizienzkriterien erfüllen. Der Primärenergiebedarf muss mindestens 10 % unter dem Schwellenwert für Niedrigstenergiegebäude liegen. Zusätzlich gelten Anforderungen an Luftdichtheit, Wärmebrückenfreiheit und den CO2-Fußabdruck über den gesamten Lebenszyklus.

Bemerkenswert ist, dass ESG-Kriterien zunehmend zum Standard in der Immobilienbranche werden. Investoren und Mieter legen immer mehr Wert auf nachhaltige, zertifizierte Gebäude.

2. Konkrete ESG-Maßnahmen in der Praxis

Die Umsetzung von ESG-Kriterien kann vielfältige Formen annehmen:

a) Nachhaltige Materialien: Der Einsatz von Recyclingbeton ist ein konkretes Beispiel für ressourcenschonendes Bauen.

b) Energieeffizienz: Innovative Heiz- und Kühlsysteme, Wärmedämmung und intelligente Gebäudetechnik reduzieren den Energieverbrauch erheblich.

c) Zertifizierungen: Anerkannte Nachhaltigkeitszertifikate wie DGNB, LEED oder Klima.aktiv bieten Orientierung und Vergleichbarkeit.

3. Praxisbeispiel Whitestone
Unternehmen, wie das Wiener Immobilienentwicklungsunternehmen Whitestone zeigen, dass ESG-Kriterien und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können. Mit der Implementierung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie 2024 hat Whitestone sein Geschäftsmodell an diese Veränderungen angepasst:

a) Verantwortungsbewusste Projektentwicklung: Nachhaltigkeitsaspekte werden in alle Projektphasen integriert.

b) Innovative Kooperationen: Partnerschaften mit Start-ups und Forschungseinrichtungen treiben nachhaltige Technologien voran.

c) Transparente Unternehmensführung: Ein Ethik-Kodex und ein Whistleblowing-System unterstreichen das Engagement für Integrität.

d) Effizientes Risikomanagement: Proaktive Identifikation und Management von ESG-bezogenen Risiken.

Die Herausforderung für Immobilienunternehmen besteht darin, leistbaren Wohnraum mit hochwertiger, zeitgemäßer Ausstattung zu schaffen und dabei langfristige Perspektiven nicht aus den Augen zu verlieren. Es geht darum, eine Balance zu finden zwischen der Vermögensbildung für Investoren, den Bedürfnissen der Bewohner und den Umweltauswirkungen der Projekte.

Diese ganzheitliche Betrachtungsweise ist kennzeichnend für Unternehmen, die ESG-Kriterien erfolgreich in ihre Geschäftsmodelle integrieren. Doch wie bei jeder tiefgreifenden Veränderung bringt auch die ESG-Integration sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich.

4. Herausforderungen und Chancen

Die Implementierung von ESG-Kriterien bringt zweifellos Herausforderungen mit sich. Die erhöhte Komplexität erfordert eine ganzheitliche Betrachtung des Bauprozesses und steigert den Planungsaufwand. Anfängliche Investitionen in nachhaltige Materialien und Technologien können zunächst höhere Kosten verursachen. Zudem müssen Unternehmen in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren, um die nötige ESG-Kompetenz aufzubauen.

Doch diese Herausforderungen eröffnen auch beträchtliche Chancen. Unternehmen, die sich frühzeitig anpassen, können sich als Marktführer positionieren und einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil erlangen. Langfristig führen energieeffiziente Gebäude zu niedrigeren Betriebskosten, während ESG-konforme Immobilien oft höhere Mieten erzielen und eine bessere Wertentwicklung aufweisen. Nicht zuletzt ziehen nachhaltige Projekte zunehmend Investoren an, die großen Wert auf ESG-Kriterien legen.

5. Der Weg

Um den Übergang zu einer ESG-konformen Immobilienbranche erfolgreich zu meistern, ist ein strategischer Ansatz unerlässlich. Dieser beginnt mit einer gründlichen Bestandsaufnahme der aktuellen Prozesse und der Identifikation von Verbesserungspotenzialen. Darauf aufbauend sollten Unternehmen klare Nachhaltigkeitsziele definieren und eine umfassende Strategie entwickeln.

Entscheidend für den Erfolg sind Investitionen in die ESG-Kompetenz der Mitarbeiter durch gezielte Schulungen und Weiterbildungen. Gleichzeitig gilt es, Innovationen zu fördern und konsequent auf nachhaltige Materialien und Technologien zu setzen. Ein weiterer Schlüsselfaktor ist die Schaffung von Transparenz durch die Implementierung von Systemen für eine ethische Unternehmensführung.

Durch diese Maßnahmen können Unternehmen nicht nur den regulatorischen Anforderungen gerecht werden, sondern sich auch als verantwortungsbewusste und zukunftsorientierte Akteure in der Immobilienbranche etablieren.

Fazit: ESG als Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit

Wir halten fest: Die ESG-Regulierungen stellen die Immobilienbranche vor neue Herausforderungen, eröffnen aber gleichzeitig immense Chancen für nachhaltige Entwicklung und langfristigen Erfolg. Vorreiter in der Branche demonstrieren bereits eindrucksvoll, wie Nachhaltigkeit, Qualität und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können.

Die Integration von ESG-Kriterien ist de facto mehr als nur ein ethisches Gebot – sie ist ein entscheidender Faktor für die Wertbeständigkeit und Zukunftsfähigkeit von Immobilien. Unternehmen, die jetzt proaktiv handeln, sichern sich nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sondern gestalten aktiv die Zukunft der Branche mit.

Die Zeit zu handeln ist jetzt. Lassen Sie uns gemeinsam Ihr Unternehmen für die ESG-Revolution in der Immobilienbranche rüsten. Unsere Experten stehen bereit, Sie auf diesem Weg zu begleiten und maßgeschneiderte Lösungen für Ihr Unternehmen zu entwickeln (info@artus.at).

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Wolfgang Schmid
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